Die Schweiz gehört zu den führenden Ländern hinsichtlich Wissenschaft, Technologie und Innovation. In den ländlichen und intermediären Regionen gibt es jedoch nicht ausgeschöpfte Potenziale in den traditionellen Sektoren. In der Schweiz sind ländliche Gebiete meistens auf Wirtschaftszweige wie Landwirtschaft, natürliche Ressourcen, Holzwirtschaft, Holzverarbeitung, Energie und Bauwesen spezialisiert. Nebst Angeboten für hochtechnologische und im Export etablierte Unternehmen sowie Gründerzentren brauchen gerade ländliche Regionen weitere Vernetzungsplattformen für die gewerbenahe Produktion und das Handwerk. Eine zeitgemässe Standortförderung schenkt auch diesen Firmen Aufmerksamkeit.
Bund fordert Regionale Innovationssysteme (RIS)
Das Staatssekretariat für Wirtschaft hat in seinem Konzept „NRP-Förderung von regionalem WTT und Innovationsunterstützung“ im März 2012 die Kantone explizit aufgefordert, dass ihre Massnahmen in der Regionalpolitik in erster Priorität die 80 bis 90 % der KMU unterstützen sollen, welche nicht zur Technologieführerschaft zählen und entsprechend für Innovationsvorhaben mobilisiert werden müssen. Denn gerade in ruralen Gebieten sind solche Unternehmen generell stärker präsent als im Landesdurchschnitt. Stellen Kleinstbetriebe mit weniger als 10 Vollzeitstellen nur etwa einen Drittel der Beschäftigung, stehen sie meist für 90 Prozent aller Betriebe.
Lernen durch Austausch
Da für die kleineren Unternehmen mit gewerbenaher Produktion die geografische Nähe in Bezug auf Beschaffungs- und Absatzkanäle ausschlaggebend ist, müssen sie im Rahmen einer regionalen Innovationspolitik gefördert werden. Denn gerade in diesen Regionen schlummert grosses Potential, da diese Kleinst-Unternehmen nicht über eigene Forschungs- oder Entwicklungsabteilungen mit Wissenschafts- und Wissenstransfer-Institutionen kooperieren, sondern über angewandtes Lernen (Learning-by-doing) sowie gezieltem Praxisaustausch mit anderen KMU (Learning-by-interacting) Innovation betreiben. Auch kleinere Firmen mit niedrigerer Wissensabsorptionsfähigkeit können sich so in innovativere Unternehmen verwandeln und damit zu nachhaltigem Wachstum beitragen. Um diese Firmen zu aktivieren, ist aber die geographische Nähe der Förderstelle ein wichtiger Faktor.
Rurale Gebiete besonders gefordert
In ruralen Gebieten sind die genannten Branchen generell stärker präsent als im Landesdurchschnitt. Der Wettbewerb zwingt Unternehmen zu laufenden Produktivitätsfortschritten und zu einer verstärkten Innovationstätigkeit. Der Kontext und damit die Bedürfnisse der KMU ändern laufend, viele haben keine oder eher negative Erfahrung mit aussenstehenden Impulsgebern, wodurch generell hohe Barrieren durchbrochen werden müssen, um ein Vertrauensbildung zu erreichen. Regionale Arbeitsmärkte haben einen erhöhten Bedarf an ausgebildeten Fachkräften, die Bedeutung von regelmässiger Weiterbildung nimmt laufend zu. Abwanderung und demografische Entwicklungen entziehen den ländlichen Arbeitsmärkten gleichzeitig wertvolle Fachkräfte. Unternehmen und Regionen müssen sich deshalb aktiv um die Qualifizierung des regionalen Humankapitals bemühen.
Spezialist für Standortförderung
Die LOC verfügt über mehrjährige Erfahrung in nationaler und kantonaler Standortpromotion, Regionalentwicklung sowie Innovationsförderung. Die LOC ist vertraut mit Fragestellungen der Bestandespflege sowie im Krisenmanagement. Dank Erfahrung in der Standortentwicklung unterstützt die LOC Organisationen in der Strategie- und Projektentwicklung sowie beim Ableiten von politischen Mehrjahresprogrammen. Entscheidungsträger treffen auf einen versierten und erfahrenen Sparringpartner.
Remo Daguati hat ein Lizentiat in Staatswissenschaften (Universität St.Gallen (HSG)) sowie einen Master in International Supply Chain Management (ETH Zürich). Bis 2011 war er erfolgreicher Standortförderer des Kantons St.Gallen. Als Leiter der nationalen Standortpromotion koordinierte sein Team 2015 die bislang grösste Ansiedlung der Schweiz (Biogen, Luterbach SO). Insgesamt konnte Remo Daguati in seiner beruflichen Laufbahn mit seinen Beratungsteams rund 350 Firmen in der Schweiz ansiedeln. Seit 2016 ist Remo Daguati als unabhängiger Berater tätig.