2015 haben sich die Ansiedlungen in die Schweiz auf tiefem Niveau stabilisiert. Doch weniger ist oft auch mehr: zwar sind es zahlenmässig weniger Investitionsprojekte, diese sind aber häufig mit Hochtechnologien verbunden. Entsprechend können auch nur noch wenige Standorte ein umfassendes Packet bieten aus innovativem Technologieumfeld, Baulandreserven, Rekrutierungsmöglichkeiten von Spezialisten sowie auch finanziell attraktive Rahmenbedingungen.
Konvergierende Technnologien heisst das Zauberwort.
Der Begriff Converging Technologies (CT; auf deutsch „konvergierende Technologien“) bezeichnet die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Bereich der Nanotechnologie, der Biotechnologie wie der Informationstechnologie und der Neurowissenschaften (NBIC). Im Nachfrageverhalten nach Standorten der weltweit innovativsten Firmen zeichnete sich in den vergangenen Jahren ein Muster ab, wonach diese sich primär an Standorten niederlassen, welche konvergierende Technologien optimal in sich vereinen.
Wirtschaftsstandorte gefordert
Wirtschaftsstandorte müssen glaubhaft aufzeigen, wo ihr Forschungsumfeld eine fachübergreifende Zusammenarbeit in den Bereichen Nano, Bio, ICT und Neurowissenschaften aufweist und wie entsprechend qualifizierte Fachkräfte rekrutiert werden können. Verschiedene Landesteile der Schweiz bauen deshalb im nationalen Netzwerk „Switzerland Innovation“ eigene Innovationsparks auf – Standorte mit Einrichtungen für Spitzenforschung, bezugsfertigen Gebäuden und Reserveflächen für Firmen. Durch Fokussierung auf spezifische Technologien wird es ihnen auch in Zukunft gelingen, für Ansiedlungen attraktiv zu sein.
Projekte im obersten Wertschöpfungssegment nach wie vor attraktiv
Die Ansiedlungen ausländischer Unternehmen in der Schweiz sind zwar seit 2006 regelrecht eingebrochen und haben sich 2015 auf tiefem Niveau stabilisiert. Doch weniger ist oft auch mehr: zwar sind es zahlenmässig weniger Projekte, diese sind aber häufig mit Hochtechnologien verbunden. Entsprechend können auch nur noch wenige Standorte ein umfassendes Packet bieten aus innovativem Technologieumfeld, Baulandreserven, Rekrutierungsmöglichkeiten von Spezialisten sowie finanziell attraktive Rahmenbedingungen. Der Erfolg in der Investment Promotion ist somit nicht nur eine „Frischzellenkur“ für Standorte, sondern immer mehr auch ein Indikator, wie kompetitiv eine Region im Wettbewerb um Direktinvestitionen ist.
Regionale Innovationssysteme für den ländlichen Raum
Nebst den Angeboten für hochtechnologische Ansiedlungen braucht die Schweiz aber weiterhin Vernetzungsplattformen für gewerbenahe Produktion. Gerade in ländlichen Regionen schlummert nämlich grosses Potential. Im OECD Territorialexamen 2011 wird der Schweiz zwar ein positives Unterstützungsumfeld für technologische Innovationen in Hightech-Unternehmen attestiert. Der Bericht sieht jedoch Handlungsbedarf bei der grossen Mehrheit von KMU, welche nicht der Kategorie von Unternehmen mit weltweiter Technologieführerschaft zuzurechnen sind. Diese breite Basis von Unternehmen fällt bei der regionalen Innovationsunterstützung immer mehr zwischen Stuhl und Bank.
„Greenfield FDI“ ist eine Form von ausländischen Direktinvestitionen, bei denen die Muttergesellschaft ihre Tätigkeit in einem fremden Land von Grund auf neu aufbaut. Nebst neuer Produktionsanlagen können diese Projekte auch den Bau neuer Distributionszentren, Büros oder Forschungseinheiten umfassen. Weitere Formen von FDI sind Unternehmensakquisition (Mergers & Akquisition) oder Joint Ventures. Entsprechend sind diese Projekte begehrt und umworben.