Wenn Non-Profit Organisationen (NPO) ihre Strategien schärfen, werden häufig privatwirtschaftliche Ansätze direkt übernommen und aufgestülpt. Strategien werden so zum Papiertiger, denn sie werden der Vielfältigkeit der Organisationen keineswegs gerecht. Wer in einer Non-Profit Organisation eine Strategie zur erfolgreichen Umsetzung führen will, muss einige Besonderheiten beachten.
Vielfältige NPO-Landschaft
Das Spektrum von Non-Profit Organisationen ist sehr breit und umfasst Wirtschafts-organisationen, Kultur- und Sportvereine, Genossenschaften, Wohlfahrtsverbände, Universitäten, Museen, Interessenvertretungen, Parteien oder Umwelt- und Selbsthilfegruppen. Deren Gesamtheit wird als Non-Profit Sektor bezeichnet. Er umfasst eine äusserst heterogene Gruppe von Organisationen, die sich hinsichtlich Grösse, Organisationsgrad, Rechtsform, Finanzierung, politischer Orientierung, Leistungen und Nutzniessern sehr stark unterscheiden.
Private Ansätze auf NPOs überstülpen
Zur Strategieentwicklung in NPOs bzw. öffentlichen Unternehmen gibt es unzählige Anbieter für Beratungsleistungen. Viele davon verfügen nicht über eigene berufliche Erfahrungen im Non-Profit Bereich. Meist werden Ansätze aus der Privatwirtschaft übertragen, welche sich nur bedingt eignen. Strategien werden in der Folge zum Papiertiger, die Enttäuschung bricht spätestens in der Umsetzungsphase durch.
Komplexeres Steuerungsmodell
Für Non-Profit Organisationen, die nicht rein ökonomisch funktionieren und einer besonderen Legitimation bedürfen, ist die Führung, Steuerung, Kontrolle und Aufsicht weitaus komplexer als in einem rein privaten Unternehmen. Nebst dem Zweck des Unternehmens sind in der strategischen Positionierung die rechtlichen Rahmenbedingungen, politische Entwicklungen wie auch die Gewährleistungsziele und Erwartungen der Verwaltung zu berücksichtigen.
Wirkungs- und Leistungsorientierung
Bei privatwirtschaftlich geführten Unternehmen geben Markt und Wettbewerb sowie der Unternehmenszweck die daraus abgeleiteten Zielsetzungen vor. Bei öffentlichen Unternehmen herrscht hingegen ein systemimmanentes Sammelsurium von Erwartungshaltungen. Deren Aktivitäten gründen auf einem politischen Konsens oder stehen zumindest in einem politisch geprägten Umfeld von Kompromissen. Eindeutige Zielvorstellungen über Positionierung und Tätigkeitsspektrum sind daher systeminhärent kaum gegeben. Entsprechend ist es eine zentrale Führungsaufgabe der Aufsichts- und Führungsgremien einer Non-Profit Organisation, die in aller Regel politisch wenig fokussierte und zum Teil schwammige strategische Positionierung des Unternehmens – falls möglich im Dialog mit dem Auftraggeber – rasch möglichst nachzubessern.
Dank Strategie mehr Resultatorientierung
Idealtypisch betrachtet ist es das Ziel einer Non-Profit Organisation, ihre öffentlichen Aktivitäten und Aufgaben unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen und Bedürfnisse der Kunden auf langfristig positive Wirkungen, Effektivität, Effizienz und Kostenwirtschaftlichkeit auszurichten. Eine resultatorientierte Steuerung setzt grundsätzlich klare Zielsetzungen der Auftraggeber voraus. Der Strategie-Prozess der LOC baut denn auch darauf, dass eine Non-Profit Organisation eine solche Ausrichtung – unter Einbezug der Auftraggeber – einleiten kann, um möglichst hohen Nutzen für die Gesellschaft zu generieren.
Der LOC Ansatz „Strategieentwicklung in NPO“
LOC unterstützt Non-Profit Organisationen, eine auf sie zugeschnittene Strategie zu erarbeiten, nachhaltig umzusetzen und deren Pflege sicher zu stellen. So werden bei Beratungen durch die LOC nebst der Strategie auch ein systematischer Strategiereview, die periodische Überprüfung des Erreichungsgrads der strategischen Ziele, das Herunterbrechen der Ziele auf Organisationseinheiten sowie Mitarbeitende, die Definition und Initialisierung der Schlüsselprojekte bis hin zum Aufbau von Scorecards oder Anbindungen von IT-Systemen thematisiert.
Von 2001 bis 2016 war Remo Daguati in unterschiedlichsten Funktionen in der öffentlichen Verwaltung und in Non-Profit Organisationen tätig. Er konnte dabei als Projekt-, Team-, Amts- und Bereichsleiter in verschiedenen Rollen ein Instrumenten-Set aufbauen, welches sich in der Praxis bewährt. Seit 2016 ist Remo Daguati als unabhängiger Berater tätig. Er hat zwei Master Abschlüsse in Public Management (Universität St.Gallen HSG) sowie International Supply Chain Management (Eidg. Technische Hochschule ETH).