T2 Urbane Transformationsareale mit Urban-Manufacturing
Beispielhafte Projekte für diesen Typus einer Arbeitszone sind Transformationsareale wie in Ausserholligen Bern[1], Flon Lausanne[2] oder das Hürlimann-Areal in Zürich.
Die Funktion "Arbeiten" hat in solchen Konzepten nur eine untergeordnete Bedeutung, gleichsam wird in solch urbanen Gebieten eine Kombination von Urban-Manufacturing (Werkhof, urbane Kleinproduktion) und vielschichtigem Wohnen, Retail/Gastro und Hotellerie sowie Bildung kombiniert. Dieser Arealtypus wird vor allem in den Kernstädten der Schweiz sowie weiteren Regionalzentren von Bedeutung sein, wenn Quartiere oder innenstädtische Industrie- und Gewerbebrachen umgestaltet werden. Ein solcher Arealtypus versucht, Versorgungsfunktionen einer Stadt mit urbanem Handwerk (Kleinproduktion, Prototyping etc.) anzureichern, jedoch auch verschiedenste Formen des Wohnens (Studentisches Wohnen, Soziales Wohnen etc.) und hybride Beherbergungsformen (Digitalhotels, Zeitmietmodelle etc.) zu kombinieren. Weitere vergleichbare Gebiete sind Zürich West sowie diverse Transformations-Areale von Energie-, Mobilitäts- und Lagerversorgern. Solche Standorte tragen dazu bei, dass ehemalige Industrie- und Gewerbegebiete nicht zu reinen Wohnüberbauungen verkommen. Die Reibungspunkte aus urbanem Handwerk, kulturellen Aktivitäten, wissensbasierten Dienstleistern und vielschichtigen Wohnformen leisten wertvolle Beiträge an die Innovationskraft und setzen vor allem neue Geschäftsinnovationen im Kreativ- und Dienstleistungsbereich frei (Design, Gaming, Virtual Reality, Architektur, Programming etc.). Solche Melting-Pots sind Schlüsselstandorte für die Zukunft des Wissens- und Kreativstandorts Schweiz und können v.a. in den Kernstädten realisiert werden, welche sich weiterhin einer qualitativen Wachstumsstrategie verschreiben wollen.
Folgerungen für Anforderungen an die Raumordnung und Standortförderung:
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Identifikation der besten nationalen Lagen für die Schaffung von Innovationsspots im Dienstleistungs-/ Kreativ-Wirtschaftsbereich in Kombination mit urbanem Handwerk
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Zulassung von Mischnutzungen für Arbeiten und Wohnen (diverse Wohnsegmente, Kurzzeitmietmodelle, variable Wirtschaftsfunktionen), Bildung, Retail, Gastro, Hotellerie etc.
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Förderung und Bündelung von Forschungs- und Bildungseinheiten mit Bezug zu Kreation und wissensbasierten Dienstleistungen